Kinder und Abschied
Wie erkläre ich meinem Kind den Tod?
Kinder sind Familienmitglieder und haben auch ein Recht auf Trauer. Der Tod eines Angehörigen sollte vor Kindern nicht verschwiegen oder tabuisiert werden, denn sie sind ebenfalls von dem Verlustschmerz betroffen.
Vermeiden Sie das Entstehen falscher Bilder durch Sätze wie z. B. „Die Oma macht jetzt eine lange Reise“. Das kann zu Verunsicherungen führen. Hilfreich kann es sein, Kinder in die Abläufe der Beerdigung und der Trauerfeier einzuführen. Erklären Sie ihnen, dass jedes Leben endlich ist, die Bedeutung eines Friedhofs und des Grabes. Oft haben Kinder auch kreative Ideen für den Abschied, z. B. ein Bild für Opa malen oder ein Gedicht aufsagen. Das sollten Sie unterstützen.
Gemeinsame Rituale geben der Familie Halt. Bewusste Gedenkmomente, der regelmäßige Spaziergang zum Friedhof, das Anzünden einer Kerze, das Blättern in Fotoalben oder Bücher lesen können hilfreich sein, die Trauer gemeinsam zu bewältigen.
Es gibt auch zahlreiche Buchtitel, die die Themen Tod, Trauer und Sterben für junge Menschen altersgerecht behandeln. In unserer Rubrik Literatur finden Sie einige Empfehlungen.
Bitte sprechen Sie uns an, wenn Ihre Kinder Ideen haben für die Gestaltung des Abschieds. Auch diese setzen wir gerne um.
Trauer bei Kindern
Der Verlust eines geliebten Menschen trifft die gesamte Familie oft unerwartet und schwer. Eltern und enge Bezugspersonen müssen nicht nur mit ihrer eigenen Trauer umgehen, sondern stehen auch vor der Herausforderung, Kinder in dieser schweren Zeit zu begleiten. Experten raten dazu, ehrlich und offen mit ihnen zu sprechen.
Kinder brauchen klare Worte
Vor allem jüngere Kinder haben noch kein klares Verständnis davon, was es bedeutet, wenn jemand stirbt, und welche Endgültigkeit dies mit sich bringt. Deshalb ist es wichtig, ihnen in einfachen, verständlichen Worten zu erklären, dass die verstorbene Person nicht mehr atmet, ihr Herz nicht mehr schlägt und sie nicht mehr sprechen oder laufen kann. Begriffe wie „eingeschlafen“ oder „fortgegangen“ können Kinder verunsichern oder Ängste auslösen – etwa vor dem Einschlafen oder davor, dass geliebte Menschen plötzlich verschwinden könnten. Besonders in der Trauer erleben viele Kinder starke Trennungsängste und fürchten, auch andere enge Bezugspersonen zu verlieren.
Kinder aktiv in die Trauer einbinden
Trauerbegleiterin Elke Janoff betont, wie wichtig es ist, Kinder in den Abschiedsprozess einzubeziehen: „Kinder spüren, wenn sich etwas verändert. Werden sie nicht miteinbezogen, fühlen sie sich ausgeschlossen.“ Daher sollten Erwachsene offen und altersgerecht über die Umstände des Todes sprechen, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen. Kinder sollten außerdem die Möglichkeit bekommen, selbst zu entscheiden, ob sie an der Trauerfeier teilnehmen möchten. Ihnen kann vorab erklärt werden, wie die Zeremonie abläuft, damit sie sich darauf vorbereiten können. Sollte sich das Kind kurzfristig umentscheiden, sollte es jederzeit die Möglichkeit haben, die Trauerfeier mit einer vertrauten Begleitperson zu verlassen.
Auch der Umgang der Erwachsenen mit der eigenen Trauer kann für Kinder entlastend wirken. Wenn sie sehen, dass Erwachsene offen ihre Gefühle zeigen, verstehen sie, dass auch sie selbst weinen und traurig sein dürfen.
Vertraute Abläufe und Erinnerungen helfen
In der Zeit nach einem Verlust können feste Tagesabläufe Halt geben – sei es der gewohnte Kita- oder Schulbesuch, gemeinsame Rituale oder der Sportverein. Auch kreative Ausdrucksformen wie Malen, Spielen oder Bewegung können Kindern helfen, ihre Trauer zu verarbeiten.
Manchmal versuchen Erwachsene, Kinder zu schützen, indem sie Erinnerungsstücke an die verstorbene Person entfernen. Doch es kann tröstlich sein, gemeinsam zu erinnern, etwa mit einer kleinen „Gedenkecke“ mit Fotos oder persönlichen Gegenständen. Dies gibt dem Verstorbenen einen Platz im Leben der Hinterbliebenen und schafft eine Verbindung zwischen ihnen.
Raum für Trauer und Leichtigkeit
Trauer kostet Kraft – deshalb sind auch Momente des Lachens, Spielens und unbeschwerter Freude wichtig. Diese Phasen helfen Kindern, sich zu erholen und die schwere Zeit besser zu bewältigen.
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